Drogenpolitik
 
 

 

Drogenpolitik
Das Thema Drogenpolitik, ist ein sehr wichtiges und sensibles Thema, das wir gerne verdrängen und bei dem große Angst und Unsicherheit herrschen. Es wird daher oft völlig falsch und einseitig behandelt. Beim Thema Drogenpolitik denken die meisten von uns zunächst einmal an verbotene Substanzen wie Cannabis, Heroin, Kokain und andere Substanzen. Dabei wird oft völlig außer Acht gelassen, dass das Drogenproblem auch durch die legalen und gesellschaftlich akzeptierten Drogen mitverursacht wird, wobei die Auswirkungen z.T. erheblich sind. Vorbehaltlose und ehrliche Aufklärung ist hier dringend notwendig.

Neutrale und kompetente Hilfe bei der Beurteilung von Drogen
Unser Drogeninformationsforum wird ständig von erfahrenen Experten aktualisiert und überprüft. Es gibt Ihnen einen Überblick über die verschiedenen Drogen, deren Gefährdungspotential, Risiken und Erscheinungsformen, sowie Informationen zu Hilfsangeboten.

Probleme nur durch illegale Drogen?

Im Jahr 2003 haben wir rund 100.000 Drogentote zu beklagen! Dabei gehen nur etwa 1%, also rund 1.000 Tote (und damit sicherlich immer noch 1.000 Tote zuviel!) auf das Konto einiger illegaler Drogen! Der Hauptanteil geht mit rund 40.000 Alkoholtoten, sowie etwa 60.000 Toten die man dem Zigarettenkonsum zuschreibt, auf das Konto der legalen Drogen, die zum Einen, für unseren Staat, eine wichtige Quelle für Steuereinnahmen darstellen, zum anderen aber, genau wie die illegalen Drogen, große gesellschaftliche und gesundheitliche Probleme verursachen.

Fakt ist, dass die bisherigen Ansätze zur Lösung dieses Problems gescheitert sind. Das Betäubungsmittelgesetz, welches die Aufgabe hat uns vor den Auswirkungen des Drogenmißbrauchs zu schützen, wird dieser Aufgabe offenbar nicht angemessen gerecht. Zwar scheint es auf den ersten Blick die Opfer illegaler Drogen, die hauptsächlich dem Heroin zuzuschreiben sind, gering zu halten, doch verhindert es offenbar nicht wirkungsvoll genug den Mißbrauch legaler Drogen. Darüber hinaus stellt uns unser Betäubungsmittelgesetz vor Probleme, die wir dringend klären müssen, um der Frage nach der Lösung des Drogenproblems angemessen gerecht zu werden. Dazu ein Beispiel:

Das Cannabisproblem – Ein Beispiel.
Cannabisdrogen erfreuen sich sehr großer und stetig zunehmender Beliebtheit. Alleine in Deutschland schätzt man die Zahl der Cannabiskonsumenten auf rund 5 Millionen! Dabei werden Cannabisdrogen oft als "harmlose" und "weiche" Drogen wahrgenommen. Tatsächlich kann nach derzeitigem Kenntnisstand als gesichert gelten, dass Cannabisdrogen nicht zu körperlicher Abhängigkeit führen. Auch sind bisher keine Todesfälle durch, z.B. Überdosierung bekannt. Viele Experten schätzen daher zwar das Schaden-/Nutzenverhältnis bei den Cannabisdrogen als wesentlich günstiger ein, als dies z.B. beim Alkohol der Fall ist, dennoch sollte diese Tatsache nicht darüber hinwegtäuschen, dass es auch beim Cannabis, wie bei generell allen Drogen, Mißbrauchspotentiale gibt, die man unbedingt beachten muss!

Interessant ist hier jedoch der Zwiespalt unseres Betäubungsmittelgesetzes: Auf der einen Seite die legale, bei Mißbrauch zu körperlicher Abhängigkeit führende "harte" Droge Alkohol, die zudem eine bekannte, oft erreichte, tödliche Überdosis hat und an der wir als Staat in Form von Steuergeldern Einahmen haben (Die wir kritisch den Ausgaben, die uns dieses Problem verursacht, gegenüber stellen müssen) und auf der anderen Seite, eine Droge, die ganz sicher nicht ohne Probleme, aber zumindest im Vergleich zum Alkohol und selbst noch zum Nikotin (wobei man natürlich nicht vergessen darf, dass auch Cannabis in der Regel geraucht wird!), als weniger schädlich zu gelten scheint und die keine körperliche Abhängigkeit verursacht und an der bisher niemand nachweislich gestorben ist! (Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass es, da Cannabisprodukte nicht legal erhältlich sind, auch keine Steuereinnahmen aus dieser Quelle gibt.)

Durch die derzeitige Rechtsprechung werden die geschätzten rund 5 Millionen Bundesbürger, die Cannabis konsumieren, kriminalisiert und haben, je nach Bundesland und Situation, in der Sie durch Cannabisdrogen auffällig werden, mit zum Teil erheblichen Konsequenzen zu rechnen. (Führerscheinentzug, Geld- und Gefängnisstrafen drohen, nur aufgrund des reinen Besitzes dieser Drogen!) Es ist fraglich ob hier der Grundsatz der Verhältnismässigkeit in der Gesetzgebung noch gegeben ist. Das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe hat zwar den Gesetzgeber aufgefordert, in dieser Frage eine bundeseinheitliche Rechstpraxis zu etablieren, jedoch ist dieser Forderung bisher nicht nachgekommen worden. So werden die Karlsruher Richter wohl bald wieder selbst auf dieses Problem reagieren müssen...

Möchten Sie zu diesem Thema etwas einbringen?


 

 
 

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